4:14 Uhr: Morgendämmerung über Enns.
Mein erstes Foto heute ... und es sollten noch über 300 weitere folgen.
Gegen 7 Uhr erreiche ich den Mondsee.
Links erkenne ich bereits mein heutiges Bergziel. Den Wächter des Attergaus - den Schafberg. Über dem Scharflingsattel schwappte noch eine letzte Kaltluft-Nebelschwade vom Wolfgangsee herüber. Auf den Berggipfeln gab es aber schon überall Sonnenschein pur.
Die "Nebelwelle" in Großaufnahme. Darüber der Gipfel des Zwölferhorns. Dort startete ich im August 2004 mit dem Tandemparagleiter weg. Ein unvergessliches Erlebnis, welches ich bald mal wieder erleben möchte.
Ausgangspunkt meiner heutigen Wanderung war der Kreuzstein am Mondsee. Am Horizont links neben dem Kreuzstein erkenne ich die markante Drachenwand, welche ich letztes Jahr über den Klettersteig erklimmen konnte. Einige Sagen und Legenden ranken sich um den Kreuzstein. Auch ein Geocache befindet sich auf diesem kleinen Felsen.
Das Foto eines Geocachers. Es ist kein leicht zu erreichender Cache. Die Felsensteine unter Wasser sind sehr rutschig und oft wird der Cache streng von Schwänen bewacht.
Hier am Kreuzstein, direkt am Mondsee, starte ich also meine heutige Bergtour.
Schon nach kurzer Zeit zweigt hier ein Weg zu einem Wasserfall ab.
Sowas lasse ich mir natürlich nicht entgehen.
Das erste Highlight des Tages. Ein wirklich prächtiger und erfrischender Wasserfall. 15 Minuten später auch noch ein zweiter, etwas kleinerer, aber nicht minder schöner Wasserfall.
Der schön angelegte Weg ...
führt an einer Jagdhütte vorbei.
Nach knapp 2 Stunden Aufstieg im kühlen Wald, erreiche ich dann...
... die weitläufige und sonnenüberflutete Eisenaueralm.
Hier am Waldrand kann ich meinen nächsten Geocache aufspüren.
Nach einer kurzen Pause im halbschattigen Waldrand, geht es meinen beiden Bergzielen entgegen. Schafberg rechts, Spinnerin links der großen Fichte.
Durch einen wunderschönen Buchenwald wandere ich in angenehmer Steigung höher.
Hier befinden sich viele eingeritzte Buchen.
Nachdem der Wald endet, gelange ich zu einer Weggabelung.
Links ginge es zu den Schafbergseen. Ich zweige hier aber rechts zum Himmelspfortensteig ab und beginne hier meine Schafbergrunde.
Zunächst raste ich hier nochmal bei der Unterschlupfhütte und genieße die ersten wunderbaren Blicke zurück, hinab auf die Eisenaueralm und den Attersee.
Auch der erste und kleinste der 3 Schafbergseen kann ich von hier aus schon erblicken. Noch immer schwimmen im Suissensee Eisschollen herum. Also doch nichts mit Fussbad heute? Mal schaun, vielleicht sind die anderen beiden Schafbergseen einladender.
Nach meiner Pause folgte ...
eine lange, etwas steinschlaggefährdete Querung
Blick zurück zur langen Querung.
Danach folgte ein steiler über zahlreiche Serpentinen führender Weg hinauf zur Himmelspforte
Gleich hab ichs geschafft.
Der steile Aufstieg im Rückblick.
Als ich die Himmelpforte durchschreite, hab ich den steilsten Weg hinter mich gelassen.
Nun folgte ein ausgiebiger Chillout.
Ein Panorama das seinesgleichen sucht.
Der Blick hinauf zum bereits sehr nahen Schafberggipfel.
Das Kreuz an der Himmelspforte
Das Schutzhaus zur Himmelspforte ist zugleich auch die Pforte zum Massentourismus...
...was mir eher weniger zusagt. Also schnell weiter zum ...
...höchsten Punkt meiner heutigen Tour. Der Gipfelstein des Schafberges auf 1782m.
Am Nebengipfel wirds hoffentlich weniger hektisch und laut.
Zuvor folgt aber noch ein kurzer Abstieg zur Endstation der Schafbergbahn.
Hier unterhalb des Hotels Schafbergspitze und einem Steinhaufen fand ich den nächsten Geocache.
Ein durchaus erfolgreicher Tag auch in Sachen Geocaching
Um 12:24 Uhr entfliehe ich dem Massentourismus wieder
Richtung einsamen Nebengipfel des Schafberges - der Spinnerin.
Vogelperspektive auf den Suissensee.
Kurz vorm Gipfel der Spinnerin, dieses schöne Fotomotiv.
Eine Eine Madonna, die an Manfred Auer erinnern soll, der hier 1998 im 31.Lebensjahr verunglückt ist.
Rückblick und Zoom auf das Hotel Schafbergspitze und auf den Mondsee.
Der steile Nordabsturz des Schafberges mit dem darunterliegenden Suissensee.
Chillout am Gipfel der Spinnerin mit Blick zum Wolfgangsee
Einer der größten heimische Schmetterlinge leistet mir dabei Gesellschaft ... der schöne Schwalbenschwanz
Die Gipfelwiese der Spinnerin lädt wirklich zur einsamen, aber sehr gemütlichen Rast ein.
Mit einem obligatorischen "Gipfelschoki" kann ich das immer in vollen Zügen genießen.
Hier gibt es kein Gipfelkreuz. Der höchste Punkt wurde mit einem Steinhaufen markiert. Nach fast einer Stunde Gipfelchillout und einem kurzem Small-talk mit zwei jungen, feschen Frauen, beginne ich schweren Herzens meinen Abstieg.
Jetzt links abzweigend, durch Latschengassen auf Weg Nr. 17 weiterwandernd.
Die Schafbergbahn tuckerte auch einmal an mir vorbei.
Beim Wetterloch mache ich nur eine kurze Trinkpause.
Am Höhleneingang verdampfte der Schnee gerade in der heißen Nachmittagsssonne. Weiter ging es über den Purtschellersteig Richtung Törlspitz (1589m).
Der/das Törlspitz ist im Gegensatz zu Schafberg und Spinnerin ein waschechter Oberösterreicher. Im Sattel überschreite ich also die Landesgrenze.
Zum Törlspitz führt kein offizieller Wanderweg hinauf. Trotzdem (oder gerade deswegen) reizt mich der markante Bergzacken. In Gedanken überlege ich mir schon eine geeignete Aufstiegsroute zum Gipfel hinauf.
Als ich aber dann am Punkt (wo meine blauen Punkte enden) stehe und den steilen Grashang hinaufblicke, entschied ich mich doch den Berg auszulassen. Zu heiß brannte die Sonne gegen den Hang, ausserdem spürte ich, dass meine Füße eine baldige Erfrischung und Entspannung brauchten. Also weiter zu den kühlen Bergseen nordseits der Berge.
Rückblick zur Spinnerin
Abstieg Richtung Vormauerstein, hinab zum Mönichsee
Der 34 Meter tiefe und 3 Hektar große Mönichsee liegt auf 1300m Höhe zwischen Vormauer und Schafberg und ist der größte der 3 Schafbergseen. Der See füllt eine Karstdoline, hat keinen sichtbaren Abfluss und ist wegen seiner schattigen Lage oft bis Juni zugefroren. An Fischen gab es ursprünglich nur Pfrillen und Koppen, doch wurden mehrere Forellenarten eingesetzt, die sich jedoch nur mäßig entwickeln.
Am Südostufer des Sees finden sich auf einer Felswand, dem sogenannten Teufelhaus, Felsritzungen, welche jedoch durchwegs jüngeren Datums sind. Dort befindet sich auch ein Geocache, der mir aber verborgen bleibt.
Das bereits ersehnte Fußbad, ließ ich mir aber nicht entgehen.
Nach einer längeren Rast ging es noch einmal bergauf. Rückblick zum Mönichsee
Am Sattel/Törl zum Mittersee
Abstieg zum Mittersee
einem unglaublich schönen Naturjuwel
Bald wurde mir klar, warum man diesen kleinen Bergsee früher auch Grünsee nannte.
Dieser ist definitiv der schönste der 3 Schafbergseen. Da er in Gegensatz zum Mönichsee ziemlich seicht ist, wirkt er viel freundlicher - fast wie ein Outdoorpool.
Traumhaft schön und ideal um zu entspannen.
Auch das Wasser ist relativ warm. Schade, dass ich meine Badesachen nicht mit hab.
Geografisch gesehen teilen sich Oberösterreich und Salzburg diesen kleinen Bergsee.
Diese kleine Insel befindet sich noch auf oberösterreichischem Hoheitsgebiet. Am Satellitenbild erkennt man, dass ich definitiv am oberösterreichischen Drittel des Sees gechillt hab.
Jedem anderen ist sowas natürlich egal.
Mich interessierts halt... dürfte eine berufsbedingte "Krankheit" sein
Es ist so schön hier, dass ich gar nicht mehr aufstehen und weiterwandern möchte. Hätte ich jetzt ein Jack London Buch, eine Kerze und ein Zelt dabei, würde ich hier glatt übernachten.
Da dem aber nicht so ist und mein Magen schon ziemlich knurrt, stieg ich wieder ab zur Eisenaueralm.
Nicht aber ohne zuvor noch einen Abstecher zum Suissensee zu machen.
Die beiden Seen liegen nur unweit auseinander und doch könnte der Unterschied nicht größer sein. Es kommt mir vor, als würde ich vom Sommer in den Winter hinüberwandern. Umringt von Felswänden erreichen die Sonnenstrahlen nur selten den See. Deswegen halten sich die Eisschollen hier oft bis in den Sommer hinein.
Trotzdem mache ich auch hier eine Rast und beobachte eine Zeit lang ein Rudel von ca 10-12 Gemsen.
Erst gegen 19 Uhr erreiche ich die Buchberg-Hütte auf der Eisenaueralm.
Zeit fürs Abendmahl.
Was gäbe es jetzt besseres als eine kräftige Gulaschsuppe mit einem typischen Salzburger-Bergsteiger-Bier
Als ich wieder am Kreuzstein bin, nähert sich die Sonne schon dem Horizont und der lange Bergtag neigt sich dem Ende entgegegen.
Rückblickend war es bestimmt eines meiner schönsten Bergtouren überhaupt und ich kann jedem diese lange, aber sehr kontrastreiche Runde weiter empfehlen.
Und falls jemand meine Bergtour nachwandern möchte, hier ist sie nochmal im Kartenformat.