Eigentlich wollte ich heute auf den Tamischbachturm.
Aufgrund der kurzen Nacht und einer leichten Verkühlung, entschied ich mich kurzerhand um und startete meinen zweiten Anlauf auf den Mayrwipfel.
Im Februar versuchte ich mich schon mal an diesen Berg.
"Ich komme wieder - keine Frage" waren die letzten Worte
meines Berichtes damals.
Ich hatte also noch eine Rechnung offen, die endlich beglichen werden wollte.
Es lag heute zwar weniger Schnee als im Februar, aber viel leichter wurde es deswegen nicht.
Aber alles der Reihe nach.
Um 9uhr startete ich wieder bei dem mir schon bekannten Marterl nähe Muttling.

Der frisch gefallene Schnee von gestern wurde bereits mit der Morgensonne weggeschmolzen.

Überall wo die Sonne ankam, schmolz der Schnee rasch weg.

Das Haslergatter (1156m), dass ich nach knapp 30min erreiche lag noch im Schatten.
Deswegen war hier noch alles winterlich weiß angezuckert.

Kurz danach übers Laubkögerl wandernd sah es wieder sehr herbstlich aus.

Im leichten bergauf-bergab erreiche ich den Bloßboden.

Am Horizont tauchten hier die beiden Größtenberge auf.

Kurz danach über die steile Steyrleiten aufwärts zur Mayralm.

Hier lag eine dünne Schneedecke.

Aber noch nicht ausreichend genug für meine Schneeschuhe.
Über eine Geländekuppe ging ich wieder leicht absteigend zum Waldrand.

Beim Blick zurück sind meine Spuren gut erkennbar.
Da der Schnee immer sulziger und tiefer wurde, kamen nun meine Schneeschuhe zum Einsatz.

Nun gab es keine offizielen Wanderwege mehr.
Man muss sich nach dem Gelände orientieren.
Die spärlichen Steinmandeln die einen Pfad markieren sollen, konnte ich nicht aufspüren.
Weglos stapfe ich durch einen Mischwald steil aufwärts, bis ich auf 1500m Sh. den Punkt erreiche, wo ich damals umgekehrt bin.

Jetzt erst mal eine Pause. Tea-time.
Am Horizont erkannte ich den Tamischbachturm, den ich heute verschmäht habe.

Auch hier konnte ich keinen erkennbaren Pfad oder Steinmandln aufspüren.
Der Ostgrat erschien mir von hier aus betrachtet als keine gute Aufstiegsvariante.
Zuviel Latschendickicht.
Deswegen versuchte ich mein Glück weiter im Westen.
Ein Fehler wie sich herausstellte.
Denn kurz später gerate ich in ein immer dichteres Latschendickicht.

Für die letzten 200hm brauche ich daher fast eine Stunde.

Aber ich kämpfte mich wacker durch und erreichte nach gut 3 Stunden Aufstiegszeit den Mayrwipfelgipfel.

Im Westen (nichts Neues) Gamsplan und Hohe Nock.

Im Norden die beiden schneefreien und auch schon erklommenen Berge Trämpl und Alpstein.

Im Südosten das Gesäuse.

Im Süden Phyrgas und Bosruck.

Durch dieses Latschenfeld hab ich mich gekämpft.
Meine Körner waren verpulvert, deswegen wanderte ich nicht mehr weiter zum Brandleck (Nachbargipfel), sondern blieb hier am Gipfel etwas länger als geplant.

Abwärts ging es dann weitaus gemütlicher.
Diesesmal über den vorher im Aufstieg nicht gefundenen Pfad am Ostgrat.
Edi und Marika, ein Pärchen, mit denen ich kurz meine Gipfelrast teilte, haben mir netterweise eine Spur gelegt.

Die Steinmandln sind hier spärlich gesät, aber ein bisschen Pfad suchen und finden macht auch Spaß.

Und es gibt sie doch - die Steinmandln.

Hier der Stock, der die Abzweigung zum "Steinmandlpfad" markieren soll.

Ok, den kann man schon mal übersehen.
Wieder auf der Mayralm ... letzter Blick zurück zum Wipfl.

Übers Laubkögerl wieder zum Haslergatter hinab.

Schön, diese spätherbstliche Farbenpracht.

Ich konnte mich kaum satt sehen und entdecke immer wieder Berge, die ich noch nicht kenne und welche ich auch besteigen möchte.
Den Scheiblingstein (2197m) - links vom Kl. Phyrgas ist zB einer davon.
Eignet sich angeblich gut als Ski.- od. Schneeschuhtour.

Auch
"Alpenoetzi`s" Karleck(1582m) zwischen Gr.Phyrgas und Bosruck möchte ich kommenden Winter endlich mal einen Besuch abstatten.

Nach gut 2 Stunden Abstieg bin ich wieder beim Auto.
Bei der Heimfahrt mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Wurbauerkogel.
Einem Panoramaberg erster Güte.
Leider hatte das Berggasthaus geschlossen.
Wäre schön gewesen hier auf der Terrasse noch ein Bier und eine Kleinigkeit zu genießen.
Stattdessen genieße ich noch das Panorama über die wanderbare Phyrn-Priel-Region und fahre erst heim, als die Sonne hinter dem Warscheneck verschwindet.

Zuletzt wie immer meine Wanderung im Kartenformat.