
Klettersteig die zweite (und dritte).
Nun sogar mit eigenem Klettersteigset, welches ich mir letzte Woche gemeinsam mit Melanie zugelegt hab.
Zu fünft ging es heute bei gutem Wetter nach Bad Goisern.
Nach einer kurzen Goisernrundfahrt

fanden wir dann doch noch die Auffahrt zum Hotel Predigstuhl.
Ein Tip für Nachahmer:
Willst du zum Hotel Predigstuhl, nimm die Ausfahrt Goisern Süd

Parkplatzausfahrten und der Goiserns Hofer sind zwar schön aber nicht unbedingt sehenswert.
Auch der Weg vom Parkplatz zum Klettersteig ist darauffolgend nicht immer so "gut" markiert wie hier.

Endlich am "Anseilplatz" angekommen hieß es dann das Set anlegen, was für mich gleich die nächste Herausforderung war, an der ich kläglich scheiterte.
Aber mit Tine's Hilfe war das Problem schnell bewältigt und das Klettern konnte nun wirklich losgehen.

Am Weg zum Einstieg lernten wir kurz zuvor einen Ennser AV-Kletterführer kennen, der mit seiner schon etwas betagten Schwiegermutter hinter uns hinaufkletterte. Da sag ich nur
"Chapeau" ! Hut ab.
Aber auch Kinder haben wir später dann am Gipfel gesehen.
Scheinbar ist dieser Klettersteig für jung oder alt machbar.
Dennoch ist der "Leadership" nicht als Anfängerklettersteig tituliert.
Der Einstieg geht hier gleich mal sehr steil los, ist aber dennoch leichter als ich mir erwartet habe.

Die ersten C-Kletterpassagen sind wirklich flott gemeistert.

Gut gelaunt blickt Melanie hier zu Hermann, der grad um die "Ecke" spaziert.
Der Klettersteig gefällt uns sehr gut.

Schnell sind wir an der Mittelpassage, die durch 2 "leichte A/B" Leitern ja schon fast entspannend für uns sind.

Jene Entspannung muss aber gleich darauf wieder weichen.
Denn hier am Kamineingang staunen wir angesichts der weiteren "Steigführung".

Diese Hängeleiter wäre eine gewagte Alternative zum Kamin.

Tine war heute unsere "Kletterführerin", die vorkletterte.

Da ich ihr als zweiter nachkletterte, war sie heute das Fotomotiv Nr.1 für mich.
Hier - mitten im Kamin - ist ein eingezwickter Stein auf dem man kurz stehen/rasten kann.

Blick nach unten zum Kamineingang.

All zu dick oder klaustrophob darf man hier nicht sein.
Heute ging aber alles (zumindest klettertechnisch) problemloser, schneller und leichter als gedacht.
Hier blieb sogar Zeit für ein kurzes Video.
Nach der letzten, sehr kurzen, aber ausgesetzten Gratkletterei waren wir schon bald ...

am Gipfel des Predigstuhls (1278m).

Nicht nur Tine war sichtlich happy und erfreut


Jeder konnte das "Gipfelchillout" mit herrlichem Blicken zum Hallstättersee genießen.
Tine verewigte uns noch im Gipfelbuch mit schöner Malerei.

Danach wanderten wir teilweise weglos und leicht absteigend im schattigem Wald Richtung ewiger Wand.

Wieder trafen wir Wolfgang, den Ennser Kletterführer mit seiner Schwiegermutter.

Nach kurzem Plausch weiter zum nächsten schönen Rastplatzerl.
Einer kleinen Hütte, wo Melanie gleich mal das schönste Platzerl besetzte.

Hier gibts eine schöne Aussicht nach Goisern, zu den Kalmbergen, Hallstättersee, Krippenstein und Sarstein.

Nach kurzem Abstieg und einer Tunneldurchschreitung...

gelangten wir dann zum Einstieg des zweiten Klettersteig des Tages.
Den Ewige-Wand-Klettersteig.

Aber so ewig ist diese Kletterwand gar nicht.
Ganze 15 Minuten benötigten wir für diese "Ewigkeit".
Aber die 60 Klettermeter können schon zur Ewigkeit werden, ist man nicht ganz schwindelfrei.
"Psychisch sehr belastend" - steht in einer Beschreibung dieses Klettersteiges, der auf Klettersteig.com trotz seiner Kürze sogar in die "D" Kategorie eingestuft wird.
Tja ... "In der Kürze, liegt hier die Würze"
Und wenn man am Einstieg raufblickt, dann sind diese Worte nicht zu unrecht gewählt.

Wolfgang, den wir heute schon zum dritten Mal begegneten kletterte voraus und zeigte uns mal wie das geht.

Viel werde ich hier nicht fotografieren können.
Also noch ein letztes Foto, bevor auch ich losklettere.

Kurz vorm Ausstieg dann das nächste Foto - zurückblickend auf Melanie, die ihre letzten Klettermeter für heute absolviert.

Fazit: sehr ausgesetzt und fast senkrecht.
Bei zwei, drei Tritten hat man sogar das Gefühl von einem leichten Überhang.
Absolute Schwindelfreiheit ist hier sicherlich Grundvoraussetzung.

Danach ging es wieder am Höhenweg absteigend

und durch die Tunnel hinab zur Rathlucknhütte.

Hier sind stationsweise Sagen beschrieben.
Zudem ist jede Station ist mit einer geschnitzten Holzfigur künstlerisch erweitert worden.
Kaum einer von diesen Station aber wurde von einen meiner Kletterkollegen begutachtet.
Also ging es mit raschem Schritt zur...

Rathlucknhütte, die jedem hungrigen Magen sehr entgegenkommt.

Na das haben wir uns doch redlich verdient heute. Mahlzeit !

...
Mit schwerem Magen und müden Füßen latschten wir zuletzt nur mehr ungerne auf heißem Asphalt bergauf.

Deswegen musste nochmal ein letzter kurzer Chillout in der Wiese her.
Wer braucht denn Stress an einem so herrlichem Sommertag wie diesem.

Während Tine und Andreas den restlichen Tag am Ausseeersee (wow, was für ein Wort) ausklingen ließen,
brachten Melanie, Hermann und ich unsere müden Knochen nach Wels, Enns und Linz.
Dennoch war es wieder mal ein herrliches, sehr sportlich aktives Tagerl, dass uns allen - so denke ich - noch lang in Erinnerung bleiben wird.

Zuletzt noch ein Tip:
Leider sind wir die Tour in der etwas ungünstigeren Richtung gegangen.
Besser man geht ihn - wie hier in der Karte eingezeichnet - im Uhrzeigersinn !