Dieses Wochenende wurde Höhenluft geschnuppert. Mein erster 3000er stand am Programm. Meine Ziele waren sehr hoch gesteckt. Ob ich sie erreicht habe ? ... zum Teil.
Aber alles der Reihe nach. Gemeinsam mit meinem Bergfreund Andreas erreiche ich nach 4 Autostunden das kleine Bergdorf Vent im hinteren Ötztal.
Vent liegt schon auf 1900m.
Die ersten 400hm hinauf nach Hochvent lassen wir es gemütlich angehen ... wir nehmen den Sessellift.
Vom Sessellift ausgestiegen ... die anstrengende Querung rüber zum Restaurant Stablein (2356m)
Und weils bis jetzt gar so anstrengend war, haben wir uns nun ein Schnitzel verdient.
Mit so einem Schnitzel im Bauch lässt es sich doch viel besser wandern - schließlich sind wir wilde Mannle.
Zum Glück sind es vom Gasthaus Stablein nur 1,5 Stunden zur Breslauer Hütte hinauf.
Nach einer Stunde ist die Hütte schon zum Greifen nahe.
Nach dem Einchecken starteten wir aber gleich durch ...
... hinauf zu meinem ersten 3000er
den wir nach einer weiteren Stunde erreichten.
Juhuu - geschafft ! Die dünne Luft hier oben macht nicht nur der Bildqualität zu schaffen. Trotzdem (für meine Verhältnisse) eine starke Leistung, wie ich finde
Was war ich stolz auf mich
... und da es hier kein Gipfelbuch zum Verewigen gibt, wurde es Zeit für meine erste Tätowierung.
Langsam zogen Gewitterwolken auf. Die Luft war dampfig, schwül. Die Temperatur lag bei ca. 23°C. Das ist sehr viel für diese Höhenlage.
Links oberhalb des Gipfelkreuzes erkennt man auf diesem Foto Tirols größten Berg.
Mit seinen 3770m ist die Wildspitze zugleich auch der zweithöchste Berg Österreichs.
Ehrfürchtig blicke ich vom Urkundholm dort hinauf.
Für Andi, der schon am Mont Blanc, zweimal am Großglockner und auf unzähligen anderen 3000ern war, ein Klacks. Für Genusswanderer und Konditionsschwächlingen wie mich, ein fast utopisches und unerreichbares Bergziel . Aber Andi hat mich ja auch schon letztes Jahr zur ersten Klettersteigtour auf die Drachenwand erfolgreich motiviert. Wieso denn nicht auch heuer wieder mal. Und nachdem ich soeben meinen ersten 3000er fast problemlos erwandert habe, schaffe ich den zweithöchsten Berg Österreichs folglich auch mit links... logisch... eh kloar
"Moch da ned ins Hemd - des schoffst scho" ... jaja - typisch Andi.
Gegen 17:30Uhr, kurz vor einem Gewitterschauer, trafen wir pünktlich zum Abendessen in der Breslauerhütte ein. Nach der sagenhaften Tutti-Frutti-Nachspeise (ohne Früchte
) wurde dann um 20:30Uhr mit vielen Deutschen das kleine WM-Finale im TV angesehen.
Die Nacht wurde im 4er-Lager (2 Stockbetten), gemeinsam mit einem japanischen Pärchen, verbracht. Leider verlief die Nacht trotz aller Vorkehrungen (diesesmal hatte ich Oropax mit) ohne Schlaf, was natürlich wieder eklatante Auswirkungen für den Folgetag hatte...