Viel Zeit hatte ich heute nicht.
Aber für eine kurze Vormittagswanderung wollte ich mir dann doch Zeit nehmen.
In nur 24 Autominuten erreichte ich Saxen, einen kleinen Ort zwischen Perg und Grein.
Beim hiesigen Sportplatz starte ich meine Wanderung.
Schon nach 2 Minuten erreiche ich den Eingang zur Klamschlucht.
Der schön angelegte Strindbergweg führt vorbei an der Strondlmühle
zu einer Staustufe mit Wasserfall
Fototechnisch einen schönen Schleier daraus zu machen ist mittlerweile keine Herausforderung mehr für mich.
Klettertechnisch hätte ich kurz darauf eine Herausforderung gefunden.
Den Rabenstein
Leider ist mir der oft glatte Granitfels aber doch einige Nummern zu schwierig.
Kurz suchte ich nach einer geeigneten, leichten Aufstiegsroute zum Gipfel hinauf, blieb dabei aber erfolglos
Hier befindet sich auch ein Geocache, aber selbst der blieb im Verborgenen.
Es sind hier einfach zu viele Versteckmöglichkeiten vorhanden.
Trotzdem - wieder ein wunderbares Plätzchen, welches ich durchs Geocaching entdeckt habe.
Weiter im lichten Waldesgrün durch die schöne Klamschlucht.
Schon bald erkenne ich über den Baumwipfeln den Burgfried der Burg Clam.
jetzt war es nicht mehr weit
Über einen Baumlehrpfad die letzten Meter hinauf zur Burg.
Nicht nur einige Mammutbäume sind hier zu bewundern.
Die Burg Clam ist erreicht.
Nächstes Wochenende findet hier der Rittereinzug statt.
Da werde ich bestimmt mal mit meinem Sohn herschaun.
Die letzten Meter über eine halb verwachsene Steintreppe hinauf zum Eingang.
Dort mache ich dann Bekanntschaft mit einem etwas älteren Herrn.
Er fragte mich, ob ich bei einer Burgführung mitgehen wolle.
Ich verneinte und erzählte ihm, dass ich nur über den Strindbergweg heraufgewandert bin, um ein paar Fotos von der Burg zu machen. Darauf begann der einarmige Mann mit etwas schielenden Augen von Strindberg zu erzählen. Dass er hier in Klam und Sachsen (im Schloss Dornach) von 1893-1896 mit seiner Frau Frieda gelebt hätte und in Schweden etwa so berühmt wie Mozart in Österreich ist. Er wäre einer der bedeutendsten Autoren dort. Allerdings wurde er im Laufe seiner Jahre immer "sonderlicher" (um nicht zu sagen verrückt). Ein nicht seltenes Schicksal berühmter Künstler und ein weiterer Beweis das Genie und Wahnsinn Blutsverwandte sind. Ich hätte dem schrulligen sehr redsamen Mann noch stundenlang zuhören können, aber leider ließ es die Zeit heute nicht zu, also bedankte ich mich für die amüsanten Informationen und machte mich wieder auf Wanderschaft. Die 45minütige Burgführung wird aber bestimmt bald nachgeholt.
Nebst bunten Blumenwiesen wanderte ich wieder zurück zum Forstlehrpfad und auf selbem Aufstiegsweg durch die Klamschlucht wieder zurück nach Saxen.
Das Vergissmeinnicht strahlte im hellem Blau.
Die Blutbuche im dunklem Rot.
Leider konnte ich aus Zeitmangel das Ganze heute nur sehr eingeschränkt genießen.
Trotzdem erkundete ich noch einmal den Rabenstein, ob nicht doch irgendwo ein Weg zu seinem Gipfel führt.
Letztlich begnügte ich mich aber mit dem Idyll der ihm vorgelagert ist.
Ein wunderbares Plätzchen ... ich komme bestimmt wieder hier her.
Aber dann mit etwas mehr Zeit und Muße im Rucksack
Es wohnt Genuss im dunklen Waldesgrüne,
Entzücken weilt auf unbetretner Düne,
Gesellschaft ist, wo alles menschenleer,
Musik im Wellenschlag am ewigen Meer,
die Menschen lieb ich, die Natur noch mehr.
(Lord Byron)