Erster Klettersteig des Jahres.
Der Echernwand-Klettersteig wurde erst vor ein paar Wochen eröffnet.
Gemeinsam mit Melanie suche ich den Zustieg zum Klettersteig.
Erst im dritten Anlauf fanden wir dann die Einstiegsleiter.
Gleich gehts ziemlich steil weg.
Aber immer wieder gibt es schöne, teils schattige Standplätze, an denen man verschnaufen und die wunderschöne Umgebung betrachten kann.
Leider sind wir relativ spät weg, deswegen knallt um 10 Uhr die Sonne schon ganz gewaltig gegen die Wand, was unser Aufstiegstempo etwas verlangsamt.
Aber zum Glück harmonieren Melanie und ich im Klettern sehr gut. Wir lassen es meistens gemütlich angehen, nehmen uns einfach die Zeit für Verschnaufs- und Trinkpausen, genießen die schöne Aussicht und führen ab und zu einen Small-Talk mit Kletterern die uns überholen.
Melanie hat mir heute den Vorstieg überlassen. Vielleicht war das auch gut so, denn mit den ständigen Blick auf ihre knackigen Hotpants wär ich wohl eh zu sehr abgelenkt und absturzgefährdet gewesen
Auf etwa der Hälfte des Steiges erblickt man bereits die Panoramaleiter.
Die überhängende Leiter wird wandseits geklettert. Eine geniale Idee, die ich sonst auf noch keinen anderen Klettersteig gesehen habe.
Auffi muas i ...
Yeah ! I'm the king of the Echernwand !!!
Melanie konnte die Panoramaleiter nicht ganz so genießen wie ich, da ich ihr gemeinerweise auf der Leiter sitzend gesagt hab, dass diese Leiter etwas wackelt. Da bekam sie es etwas mit der Angst.
Gleich darauf die Schlüsselstelle des Steiges ... das Roli-Dachl im Schwierigkeitsgrad "D".
2-3 mal muss man ziemlich böse überhängend umhängen. Das geht ziemlich in die Arme und ist nichts für schwache Nerven. Es war schon ziemlich grenzwertig für Melanie und mich.
Leider zu verhängnisvoll für Roland Flautner, der kurz nach dem Roli-Dachl bei den Bauarbeiten des Steiges ums Leben kam. Das Roli-Dachl wurde nach ihm benannt.
Nachdem wir alle Schwierigkeiten hinter uns ließen, querten wir hinüber zum entspannenden Teil des Tages.
Die Rudolfshütte, die eigentlich ein wirklich feines Gasthaus ist, thront hoch über dem Hallstättersee.
Das Ambiente gefiel nicht nur mir sehr gut
Aber auch die Speisen waren vom Feinsten.
Wenn ich mit Melanie unterwegs bin fallen diese meistens vegetarisch aus. Ich persönlich finde es erstrebenswert sich fleischlos zu ernähren und zolle jedem hohen Respekt, der das auch langfristig schafft. Mein Geist ist zumeist willig, aber das Fleisch einfach zu gut Dabei gibt es doch unzählige, unglaublich leckere Gerichte, wie zum Beispiel diese steirischen Knödel mit Eier und Kürbiskernen.
Im Abstieg passierten wir einen Wasserfall und eine Aussichtswarte.
Dort wurden schöne Blicke auf Hallstatt frei.
Unten angekommen zeigte mir Melanie noch einmal die Stelle wo sie ziemliche Angst hatte. Beide waren wir aber wieder mal stolz auf uns diesen D-Klettersteig gemeistern zu haben.
Gegen 14 Uhr war es schon fast unerträglich schwül, deswegen suchten wir ein geeignetes Plätzchen zum Abkühlen im See.
Wenig einladend schwammen am öffentl. Badestrand Obertraun Autoreifen und Plastikflaschen herum.
Aber im dritten Anlauf wurden wir am südlichsten Badestrand des Hallstättersees endlich fündig. Unglaublich abgehärtet schwamm Melanie gleich mal ein paar Tempi im 14°C kalten See hinaus. Ich ging zwar auch ins Wasser, aber nach knapp 2 Sekunden musste ich wieder hinaus. Also der Hallstättersee ist definitiv kein Badesee für mich.
Gegen 16 Uhr verfinsterte sich dann der Himmel. Dichte Wolken zogen von Süden über den Dachstein herein. Wir wollten schon zusammenpacken, als Melanie auf einmal jemandem winkte. Plötzlich stand Hermann vor uns. Wie sich herausstellte haben wir ihn ganz knapp am Klettersteig verpasst. Für ihn war das allerdings nur eine Aufwärmübung für seine 70km Radltour. Diese Sportskanone macht mich schwach
Trotzdem fanden wir es super, dass er uns noch besucht hat (er hat uns nämlich schon am Seeufer vermutet).
Nach einer halben Stunde Plausch, wurde es dann wettermäßig ernst. Der Wolkenbruch über der Seewand zog rasch nordwärts auf uns zu.
Wir schafften es gerade noch zum Auto. Schade, dass uns das Unwetter vertrieben hat, sonst wären wir wohl noch eine Zeit lang geblieben. Trotzdem war es wieder ein super Tag in unserem wunderschönen Berg- und Seenland Oberösterreich