Endlich war es soweit. Eine Woche Urlaub.
Die wurde dazu genützt, um endlich mal das Ennstal näher in Augenschein zu nehmen.
Bei bestem Sonntagswetter und angenehm kühlen Temperaturen startete ich hier am Bahnhof Radstadt meine 3-Tages-Radltour.

Schon nach wenigen Minuten nähere ich mich Altenmarkt im Pongau ( Geburtsort von unserem Skiass Hermann Maier).

Keine Frage - ich hab mir die beste Zeit für diese Radltour ausgesucht.
Alle Wiesen standen in vollster Blütenpracht.

Die Enns ist hier nur ein kleiner Bach.

Abkürzung durch Altenmarkt.
Hier waren auf den Radwegen aber nicht immer nur Räder unterwegs

Fließt die Enns vom Ursprung an zunächst fast 15km in nördliche Richtung, macht sie hier in Altenmarkt einen großen Rechtsbogen und wechselt die Richtung nach Osten.
Da ich flussaufwärts radle, fahre ich nachdem ich Altenmarkt passiert hab in Richtung Süden.
Am Horizont kann ich schon die Berge erkennen, wo die Enns entspringt.

Kurz vor Flachau, dem Wohnort unseres Herminators.

Ich wechsle - so wie die Enns auch - ein paar Mal die "Autobahnseite".

In der Nähe von Flachauwinkel (in Walchau auf 1029m) verstecke ich dann mein Rad im Wald und wandere nun zufuß zum Ennsursprung weiter.

Dabei begegne ich keinem einzigen Wanderer.

Manchmal denke ich, ich befinde mich in einem Traum oder in einen dieser kitschigen Heimatfilmen aus den 60-iger Jahren.

Bei einem kleinen Wasserfall mache ich Rast, befülle meine Trinkflasche und entdecke schöne Steine, die ich als Andenken mitnehme.

Die nächste Hütte die ich passiere heißt Aigenhütte.

Aber alle Hütten sind privat oder einfach nicht bewirtschaftet.

Zwischen unterer und oberer Ennsalm liegt die Täublhütte.

Kurz danach auf ca. 1500m Sh. erster Schneekontakt.

Ein paar Schneefelder mußten gequert werden. Auch ein alter Lawinenkegel.
Doch dann, nach etwa 2,5 Stunden und 800 erwanderten Höhenmetern war es soweit.

Ich war am Ennsursprung.
In diesem Bereich (roter Kreis) sammelt sich das erste Ennswasser.
Klar mußte hier ein Selbstauslöserbild gemacht werden.

Zur Zeit ist hier natürlich noch nichts von einem Bach oder einer Quelle zu erkennen.
Noch liegt hier oben einfach zuviel Schnee.

Ich wanderte noch zur letzten bzw. höchstgelegenen der 3 Hütten auf der Oberennsalm.
Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, gleich würde Heidi und der Almöhi um die Ecke biegen.


Die beiden 2000er Schilchegg und Benzegg waren auch schon zum Greifen nah.
Beim roten Kreuz gibts ein schönes Panoramabankerl.
Hier beendete ich dann das Stapfen durch den Schnee.
Am höchsten Punkt meiner "Radltour" angelangt:
Und gleich nochmal ein Foto vo mir (weil ich heute gar so stolz auf mi war

)
und der unteren Ennsalm im Hintergrund.

Leider hatte ich keine Bergschuhe an, deswegen mußte ich Schilchegg und Benzegg auslassen.
Es lag einfach noch zuviel Schnee für sportliche Halbschuhe.
Aber die beiden Hübschen Gipfel werde ich mal über ihre Ostflanke erklimmen.

Nach kurzer Rast folgte mein Abstieg: Hier kurz vor der Täubhütte, die letzte Schneequerung.

Dort wo der Schnee in erstes Ennsschmelzwasser umgewandelt wurde, machte ich nochmals eine Rast.

Das Fußbad fiel sehr kurz aus (ca. 2 Sekunden)

Wieder in der Walchau beim Rad.

In Altenmarkt nahm ich dann eine andere Route als bei der Hinfahrt und fuhr den großen Bogen der Enns aus.

Kurz vor Radstadt, eine wunderschöne alte Stadt, die ich abends noch kurz besichtigte.

Beim Steger Wirt bestellte ich mir noch ein typisch österreichisches Mahl.
WienerSchnitzel mit Petersielkartoffel.

Herrgott d'Hoamat is schee (und guad).
Gegen 20 Uhr war ich wieder zurück in meiner Unterkunft.
Die Chefin vom Bleiwanghof nahm mich freundlich auf und so endete hier - in der Ennstalstraße 1- der erste Tag meiner Ennstalradltour.

Hier schlummerte ich angenehm gesättigt und zufrieden im großen Bett bald weg.
Nur eine Frage kam mir noch öfters in den Sinn:
War dieser Tag Wirklichkeit oder nur ein schöner Traum ?