Jetzt habe ich sie doch noch einmal ausgepackt - meine Schneeschuhe.
Aber es hat sich gelohnt, denn diesesmal unternahm ich eine schöne "Klassiker"-Tour.
Vom Offensee aus, auf das 1755m hohe Weisshorn !
Es ist ein Grenzberg zwischen Stmk. / OÖ. und nördlicher Randpfeiler des Toten Gebirges.
Als ich um 7 Uhr in Wels aufbrach, war ich nicht der einzige, der hoch hinauf wollte.

Aber so leicht und schnell ging's für mich heute nicht.
...
Eine Autostunde später erreiche ich meinen Ausgangspunkt, den letzten Parkplatz am Offensee.
Gezählte 9 Autos standen erst hier.

Gemeinsam mit einem Pennewanger spaziere ich den See entlang zum Einstieg.
Erst jetzt komme ich drauf, dass ich meine Stöcke im Auto vergessen habe.

Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben. Also nochmal zurück.
20 Minuten später wieder am Einstieg.

Dem Hochpfad entlang gehts zunächst in angenehmer Steigung aufwärts.

Er führt zu einem von Schotter gefüllten Graben.

Auf etwa 900m Sh. zweigt man dann rechts in eine Waldschneise ab.

Nun fast eben dahin, bis sich der Wald auf 1070m Sh. wieder lichtet.
Kurze Verschnaufspause, bevor es dieses Steilstück hinauf geht.

Nun komme ich erstmals so richtig ins Schnaufen.

Ich nehme mir etliche Verschnaufspausen und blicke zurück zum Eibenberg.

Der Schnee ist aufgrund der hohen Temperaturen sehr weich und sulzig.
Mit den Stöcken breche ich oft tief ein.
Das Gschirreck hinter mir wird immer kleiner.
Noch habe ich nicht seine Höhe von 1410m erreicht.

Ich wende meinen Blick nun hinauf zur Rinne und erkenne einen markanten Felsen.

Es dürfte das Spitzetkögerl sein, dem ich mich langsam nähere.

An der rechten Flanke, kleinere Lawinenkegel. Auch Lawinenwarnstufe 2 birgt ein Restrisiko.

Zu meiner linken, der Gipfelaufbau des Rauhkogels(1652m).

Auf etwa 1550m Sh wurde es wieder flacher.

Die ersten wedeln mir schon entgegen.

Hier durch eine halfpipe-ähnliche Rinne.
Fotoqualität trotz Bearbeitung sehr bescheiden.

Links taucht nun der mächtige Rosskogel auf.

Dann dieses Schneerelief - geschaffen durch Sonne, Wind und Wasser

Scharf nach rechts gehts dann zum letzten Gipfelaufschwung.
Meine Pumpe werkte nun auf Hochtouren.

Das kleine Gipfelkreuz versteckte sich bis zuletzt sehr gut.

5 vor 12 Uhr: Schwer gezeichnet am Gipfelkreuz.
Anstrengend wars ... aber ich war ja nie alleine, sondern in bester Gesellschaft.

Jetzt erst mal meine verschwitzte Kleidung loswerden.

Bei absoluter Windstille und 15° C hielt man es auch ohne T-Shirt aus.
10 Minuten genieße ich die Gipfeleinsamkeit ... und Prachtblicke auf den Rinnerkogel (2012m).

Mittlerweile waren schon die nächsten Gipfelstürmer im Anmarsch.

Eibenberg mit Offensee. Rechts hinten, der Erlakogel.

Den Wildensee konnte ich in der schneebedeckten Mondlandschaft des Toten Gebirges nicht entdecken.

Ganz im Panorama versunken stupste mich plötzlich etwas feuchtes am Ellenbogen.

Es war Mitzi ... eine fesche, anscheinend gut konditionierte "Bergsteiger-hündin".
Sie hechelte nicht mal, war aber etwas enttäuscht, weil ich nur Käsebrötchen und keine Wurst mit hatte.

Danach trudelten im Minutentakt die Leute am Gipfel ein.

Bevor es wirklich eng wurde, packte ich meine Sachen zusammen und stieg wieder ab.
Letztes Foto Richtung Kasberg und Almsee.

Auch im Abstieg hatte ich heute manchmal Probleme.
Scheinbar ist meine Technik noch nicht ganz ausgereift.
Nachdem es mich in der Steilstufe 2mal unsanft schmeisst, schnall ich meine Schneeschuhe ab und montiere sie am Rucksack.

Etwas verunsichert steige ich nur noch im Schneckentempo ab.
Erst als es wieder flacher wurde, schnallte ich sie wieder an.

Das Ende meiner Schneeschuhwanderung ist jetzt schon absehbar.

Noch ist der Offensee nicht eisfrei, was sich bei diesen Temperaturen sehr bald ändern wird.

Alle Auto's weg.
Nur noch wenige Autos von Pensionisten, Spaziergehern und trödelnden "Schneeschuhschnecken" waren noch anwesend.

Trotzdem der Sulzschnee mir heute einiges an Nerven und Kraft gekostet hat, war es dennoch eine tolle Schneeschuh-Bergtour

Das Weißhorn ist verständlicherweise und zurecht ein Klassiker.